Als Babykraken sind sie bekannter, weil sie als achtarmige Tintenfische biologisch den Kraken zugeordnet
werden. Wegen ihres muskulösen, wirbellosen Fleisches gehören sie, wie Schnecken und Muscheln,
zum Stamm der Weichtiere. Auf Italienisch heißt Moscardini Haselmaus, eine liebevolle Beschreibung des
kleinen Kraken aus dieser riesigen Familie. Alle Kraken leben als Einsiedler an den felsigen Küsten
wärmerer Meere. Auch die Moscardini.
Sie zählen zu den Kopffüßern, weil ihre acht Fangarme, Tentakel genannt, direkt am Kopf sitzen.
In ihrer Mitte liegt das hornige, einem Papageienschnabel ähnliche Maul, mit dem sie ihre Beute
mundgerecht zerteilen. Moscardini sind Einzelgänger und verbringen die meiste Zeit in Höhlen und
Felsspalten, die sie mit Steinen und Muschelschalen gut tarnen. Sie verteidigen ihr Territorium selbst
gegen Artgenossen, die sie übrigens auch gern fressen. Viele Tintenfische gehen nachts auf Jagd nach
Muscheln, kleinen Fischen und Krebstieren. Moscardini bewegen sich dabei mit ihren Tentakeln geschickt
am Meeresboden fort. Gegen ihre Feinde, zumeist größere Raubfische, schützen sich die hoch entwickelten
Kraken sehr vielseitig und pfiffig. Zunächst vermögen sie rasch ihre Farbe der jeweiligen Umgebung
anzupassen. Bei Angriff saugen sie Wasser ein, stoßen es mit aller Kraft wieder aus und können durch den
so erzeugten Rückstoß blitzschnell fliehen.
Damit nicht genug: Gleichzeitig leeren sie ihre Tintendrüse, deren schützende Farbwolke dem Angreifer
einen großen Feind vortäuscht. So entkommen nicht nur die kleinen Moscardini unbemerkt,
sondern fast alle Tintenfische.
In der mediterranen und asiatischen Küche gelten die nur bis zu 60 Gramm wiegenden Moscardini
als begehrte Delikatesse. Egal, ob köstlich mariniert, gegart, gegrillt, geschmort, gekocht oder frittiert und
flambiert.
Die genauen Nährwerte pro 100 g essbarem Anteil auf einen Blick:
Kalorien 73 kcal
Joule 330 kJ
Eiweiß 16,1 g
Fett 0,9 g
Natrium 390 mg
Jod 20 µg
Fluor 95 µg
Cholesterin 20 mg